Nach den vielen Stunden, die wir mit der Pflege der Reben verbringen, möchten wir die Früchte unserer Arbeit natürlich in bestem Zustand ernten. Geduldig warten wir deshalb auf den richtigen Zeitpunkt, auch wenn schlechte Wetterprognosen an den Nerven zerren. Und wenn es dann soweit ist, lesen wir unsere Trauben sorgfältig von Hand.
Damit die Aromastoffe der Trauben erhalten bleiben, pressen wir die Weißweine rasch und schonend. Nach dem Absetzen der Trubstoffe gären die klaren Moste gekühlt, aber nicht kalt, in Edelstahltanks oder Holzfässern. Danach dürfen die Jungweine ohne große Eingriffe in Ruhe auf der Feinhefe ihr ganzes Potential entfalten. Die Abfüllung erfolgt je nach Weinstil in der Regel zwischen Jänner und August des auf die Ernte folgenden Jahres.
Auf diese Weise nehmen wir uns natürlich selbst aus dem Rennen um die schnellste Abfüllung des neuen Jahrgangs. Während die „Hochgeschwindigkeitsweine“ aber oft schon ein halbes Jahr später wieder an Qualität verlieren, bewahren unsere „langsamen“ Tropfen ihre Lebendigkeit viel länger. Sie profitieren von der Flaschenreife und haben auch nach Jahren noch spannende Geschichten zu erzählen.
Unsere Rotweine gären ein bis drei Wochen auf der Maische um Farb- und Geschmacksstoffe sanft aus den Schalen zu extrahieren. Nach der Pressung füllen wir sie für den biologischen Säureabbau und die weitere Reife in traditionelle Fässer oder Barriques. Dort erhalten sie durch die Poren des Holzes genau jene Menge Luft, die sie für ihre Entwicklung brauchen. Nach 9 bis 22 Monaten kommen sie in die Flasche und dürfen dort bis zum Verkauf noch teilweise jahrelang langsam weiter reifen.
Edelsüße Besonderheiten sind natürlich auch ein wesentlicher Teil unserer Weinidentität. Jahrgänge, die eine besondere Qualität versprechen nützen wir deshalb gerne für Auslesen und Beerenauslesen, die dann jahrelang als zeitlose Klassiker unser Sortiment bereichern. Neben dem aromatischen Traminer eignet sich dafür besonders der Pinot blanc mit seinem lebendigen Säurespiel.